Wechselwirkungen

Wechselwirkungen islamistischer Radikalisierung im gesellschaftlichen und politischem Kontext betrachtet: Menschenrechtliche Effekte, Islamischer Religionsunterricht, städtischer Raum, systemische Diskriminierung, soziale Netzwerke und Predigten

Wie nehmen Muslime die durch islamistische Radikalisierung ausgelösten Veränderungen (Politiken, Diskurse, Praktiken) wahr? Wie reagieren sie, nach innen und nach außen? Was wird eigentlich in muslimischen Milieus diskutiert, was gelehrt, was gepredigt?

Auch wenn in der Öffentlichkeit Einschätzungen zirkulieren, gibt es kaum empirisch gesicherte, wissenschaftliche Kenntnisse darüber. Unser Projekt WECHSELWIRKUNGEN, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, analysiert die Wechselwirkungen zwischen Politik, Gesellschaft und muslimischen Bürgerinnen und Bürgern in Deutschland. Es fokussiert erstmals konsequent die muslimische Perspektive auf islamistische Radikalisierung. Einen Einblick in die Arbeit des Projekts bietet Jörn Thielmann in einem kurzen Videoclip.

Projektleitung & Verbundkoordinator: Dr. Jörn Thielmann

Förderung: BMBF

Laufzeit: 4 Jahre (1. Oktober 2020 – 30. September 2024)

Projektpartner: FAU Forschungszentrum für Islam und Recht in Europa (FAU EZIRE), Department Islamisch-Religiöse Studien (DIRS), Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Völkerrecht und Menschenrechte FAU / Centre for Human Rights Erlangen-Nürnberg (FAU CHREN)

Verbundpartner: Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Heidelberg Center for Cultural Heritage (HCCH), Professur für Cultural Heritage und Kulturgüterschutz, Prof. Dr. Thomas Schmitt, (TP 3 – Konfrontationen im städtischen Raum) https://www.uni-heidelberg.de/hcch/forschung/wechselwirkungen.html

Kooperationspartner: Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung (Halle/Saale)

Vorgehen und Ziele

In sechs ineinander verschränkten Teilprojekten behandeln wir die Wechselwirkungen zwischen Akteuren aus Politik, Gesellschaft und muslimischen Gemeinschaften, welche durch islamistische Radikalisierung ausgelöst wurden oder über politische, gesetzgeberische, polizeiliche, gerichtliche und gesellschaftliche Reaktionen auf sie entstehen. Dabei analysieren wir konsequent die bisher vernachlässigte muslimische Perspektive auf von außen angestoßene Wirkungen (T1-4) und auf solche, die eher von innen (aus den muslimischen Gemeinschaften selbst) entstehen (T5 & 6): Wie nehmen Muslime die durch islamistische Radikalisierung ausgelösten Veränderungen (Politiken, Diskurse, Praktiken) wahr? Wie reagieren sie, nach innen wie nach außen?

Die im Vorhaben identifizierten Forschungslücken werden auf Basis von empirischer, qualitativer wie quantitativer sozialwissenschaftlicher Forschung sowie durch texthermeneutische Verfahren und Rechtsvergleichung gefüllt. Unser Vorgehen dabei ist transdisziplinär. Das bedeutet, dass wir unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse systematisch und methodisch in die außerwissenschaftliche Öffentlichkeit transferieren und im Dialog mit ihr neue Probleme identifizieren und Fragen generieren.

Das empirisch begründete Verständnis der von uns beforschten Wechselwirkungen wird es Akteuren aus Politik, Verwaltung, Sicherheit, Justiz und Zivilgesellschaft ermöglichen, zielgenaue und angemessene Maßnahmen zur Deradikalisierung und Prävention so zu ergreifen, dass die muslimischen Gemeinschaften als selbstverständliche Partner vollumfänglich beteiligt sind und damit die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit der ergriffenen Maßnahmen sichern.

 

Wechselwirkungen-Organigramm und Übersicht der Teilprojekte