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Teilprojekt 2

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Teilprojekt 2

Der „Islamische Religionsunterricht“: Ein Medium sozialer Integration oder islamistischer Radikalisierung?

Projektleitung

Tarek Badawia

Prof. Dr. Tarek Badawia

Leitung

Department Islamisch-Religiöse Studien (DIRS)
Lehrstuhl für Islamisch-Religiöse Studien mit Schwerpunkt Religionspädagogik/Religionslehre

Raum: Raum 3.118
Nägelsbachstr. 25
91052 Erlangen
  • Telefon: +49 9131 85-20496
  • E-Mail: tarek.badawia@fau.de
  • Webseite: https://www.irp.dirs.phil.fau.de/ueber-uns/team/tarek-badawia/

Sprechzeiten

In der vorlesungsfreien Zeit nach Vereinbarung.

Teilprojekte

  • TP 1: Menschenrechtliche Effekte
  • TP 3: Städtische Konfrontationen
  • TP 4: Diskriminierungs-wahrnehmungen
  • TP 5: Social Media
  • TP 6: Islamische Predigten

Der Islamische Religionsunterricht ist im Laufe der bisherigen Erprobungsphase zu einem sensiblen Aushandlungsraum geworden, in dem disparate Erwartungen und Ansprüche von Staat und muslimischer Gemeinschaft aufeinandertreffen. Auch wenn die Bundesländer Bereitschaft zeigen, sich auf juristische „Sonderwege“ einzulassen, um die Erwartungen der Muslime zu bedienen, wächst bei der zunehmenden Unsicherheit bzw. Unklarheit über die Zukunft des IRU in muslimischen Kreisen die Skepsis. Es droht – so die Ausgangsthese des Projektes – eine Vertrauenskrise zwischen Staat und muslimischer Gemeinschaft, an der sich Radikalisierungspotenzial entzünden kann.

Starke befürwortende Stimmen zur unabdingbaren Fortsetzung des IRU unter staatlicher Aufsicht stehen einer ablehnenden Haltung und Aufrufen zum Boykott des IRU als Instrument zur Durchsetzung eines sog. „Staats-Islam“ gegenüber. Dieses Teilprojekt bearbeitet aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive die wichtige Frage zur präventiven oder radikalisierenden Wirkung des Islamischen Religionsunterrichts (IRU) an deutschen Schulen. Die bisherigen Untersuchungen zum wissenschaftlichen Gegenstand des IRU beziehen sich auf die erste Erprobungsphase und thematisieren in erster Linie die Haltungen von Eltern zum IRU. Studien zu den Einstellungen zum IRU innerhalb der Schüler/-innenschaft oder von Verbänden sind seltener. Kaum erforscht ist für Deutschland, wie das Lehrpersonal dazu steht. Insbesondere fehlen Forschungen zur Akzeptanzproblematik des IRU unter systematischer Berücksichtigung der juristischen Besonderheiten in den verschiedenen Bundesländern mit IRU, zu Präventionswirkung des IRU und zu dessen Radikalisierungspotenzial durch Störungen in derWissensvermittlung und seinen unklaren Status.


Zentrales Forschungsinteresse

Im Rahmen der vorliegenden Wechselwirkungsperspektive wird in diesem Teilprojekt der Forschungsfrage nachgegangen, welche Erfahrungen die muslimische Gemeinschaft in Bezug auf die bisherige Einführungsphase und auf die unsichere Zukunftsperspektive des IRU im innermuslimischen Kontext macht bzw. bereits gemacht hat. Es soll daher anhand der Meinungen und Wahrnehmungsmuster von Musliminnen und Muslimen erforscht werden, wie die heterogenen Reaktionen der muslimischen Gemeinschaft nach Innen und nach Außen ausfallen und ob die „Praxis der juristischen Sonderwege zur Einrichtung des IRU“ das Vertrauen in den deutschen Staat fördert.


Vorgehen

Die Dynamik der aufgeführten Wechselwirkung soll anhand von drei Dimensionen der Problemwahrnehmung unter Muslimen konzeptionell konkretisiert empirisch erfasst werden. Die folgenden drei Dimensionen beschreiben die Akzeptanzproblematik in der muslimischen Gemeinschaft und zugleich die Möglichkeiten und Grenzen der Islamismusprävention durch die Institutionalisierung des IRU:

  1. Die Kontroverse über die (Un-) Realisierbarkeit eines IRU begünstigt unter muslimischen Communities die Entstehung von Wahrnehmungsmustern der Ungleichbehandlung ihrer Interessen und Bedürfnisse und sogar von struktureller Diskriminierung. Viele Muslime erleben die noch nicht geklärte Stellung des IRU als Ablehnung ihrer Interessen.
  2. Die Euphorie über das neue Schulfach war stets von einer tiefen Skepsis gegenüber dem konfessionellen Charakter des IRU begleitet. Für das Teilprojekt ergeben sich wichtige Teilfragen danach, ob sich die Eltern und Verbände mit ihren Theologien in den jeweiligen IRU wiederfinden.
  3. Die Professionalität der Islam-Lehrkräfte erwies sich nach der bisherigen Erprobungspraxis als ein sehr dringendes Praxisproblem. Der vorübergehende rechtliche (Sonder)Status des IRU erschwert die Position der Islam-Lehrkräfte enorm. Die Fragen nach der „theologischen Kompetenz“, nach der „Lehrerlaubnis“ (iğāza) und nach der „theologischen Deutungshoheit“ kann zu schwierigen Spannungen und Infragestellung der Fachkompetenz einer Islam-Lehrkraft (IRL) im schulischen Kontext führen.

Die Untersuchung der Akzeptanzproblematik des IRU anhand der o.g. drei Dimensionen soll methodisch anhand von Fallstudien in acht Bundesländern vorgenommen werden. Dadurch soll der großen Verschiedenheit der Organisation des IRU Rechnung getragen werden. Ausgewählt wurden nach aktueller Voranfrage bei den zuständigen Behörden 26 Städte.

Zu der Forschungseinheit gehört eine Fallstudie, die aus mehreren methodischen Schritten besteht. Diese sind wie folgt: Planung einer Forschungseinheit zu einem Standort, an dem IRU angeboten wird; Durchführung von Experteninterviews mit Zuständigen aus Behörde, Verband, lokalem Verein; Organisation einer Gruppendiskussion mit Eltern und Lehrkräften; Transkription der Gruppendiskussion; Erstellung eines analytischen Fallprofils (Elementare Informationen zum IRU, Erfahrungswerte, Wahrnehmung und Bewertung der Qualität des IRU-Angebots, Kritik am Angebot; Stimmung unter Eltern, Vertretungsansprüche durch Verbände, Faktoren des Gelingens und Misslingens eines guten IRU etc.); Schriftliche Dokumentation der Fallanalyse (vergleichbar mit einem juristischen Gutachten).


Ergebnisse und Handlungsempfehlungen

Deutungsmuster der Eltern zur Akzeptanzproblematik

Die befragten Eltern artikulierten in ihrer Wahrnehmung Elemente der Akzeptanz und Ablehnung. Die Rekonstruktion der Argumentations- und Deutungsmuster erlaubt zudem Rückschlüsse auf die Gestaltung der Kommunikation sowie der Vertrauensdynamik im Umgang mit dem IRU als Angebot des Staates.

Die Interviewpartner kritisieren die mangelnde Transparenz der Entscheidungsprozesse der Politik und äußern den Wunsch nach einer offenen gestalteten Kommunikation, so dass sich Eltern „aktiv“ an den geführten Diskussionen einbinden können.

Die Herausforderung bestehe darin, dass die strukturellen Regelungen so gestaltet werden, dass die Interessen der Eltern und Kinder berücksichtigt werden können. Zudem pointieren die Befragten eine konstruktive Zusammenarbeit zwischen Staat und Verbänden. Eine übermäßige Einflussnahme der Verbände und ein unverhältnismäßiger Eingriff des Staates in die strukturelle Gestaltung des Unterrichts würde die Neutralität und die Unabhängigkeit des Faches beeinträchtigen. Die gemeinsame strukturelle Gestaltung und Organisation des Unterrichts sollte sich an den Bedürfnissen der Kinder orientieren, so dass die Inhalte entsprechend den Lebenswirklichkeiten der Kinder angepasst werden. Dies ermögliche eine breitere Einbeziehung der muslimischen Kinder in den Islamischen Religionsunterricht.

Eine verbesserte und systematisierte wechselseitige Kommunikation zwischen allen involvierten Parteien könnte dazu beitragen, die Akzeptanzproblematik zu reduzieren und das Vertrauen in den IRU weiter zu festigen.

Fachprofil des Islamischen Religionsunterrichts:  Notwendigkeit qualifizierter Lehrkräfte und staatlicher Kontrolle des IRU

Die Notwendigkeit qualifizierter Lehrkräfte sowie die parallel stattfindende staatliche Leitung des IRU in Zusammenarbeit mit den Verbänden stehen in einer wechselseitigen Beziehung zueinander.

Das Fachprofil des IRU wird von den Eltern positiv aufgenommen. Insbesondere wurde deutlich, dass die Vermittlung von Unterrichtsinhalten eine einheitliche Übersetzung der religiösen Inhalte darstellt und dementsprechend „alle“ muslimisch geprägten Kulturen unter einem Fach vereinigt.

Die Integration islamischer Feste und Traditionen würde besondere identitätsstiftende Momente vermitteln, die sowohl religiöse als auch kulturelle Aspekte in deutschen Bildungsorten verbinden. Hierbei betonen jedoch Eltern, dass dem entsprechend qualifizierten und engagierten Lehrpersonal eine wichtige Rolle bei der Organisation eines auf die Bedürfnisse der Schüler:innen angepassten Unterrichts zukommt.

Lehrinhalte und theologische Kompetenz: Notwendigkeit der fachlichen und didaktischen Kompetenz der Lehrer

Eine umfassende und gleichzeitig inklusive Lehrmethode ermöglicht den Kindern, nicht nur religiöses Wissen zu vermitteln, sondern auch ethische Aspekte in Bezug auf die Vermittlung der Werte zu berücksichtigen. Ein fundiertes Verständnis über die Islamische Religion könne nur durch Inklusion von Schülern unterschiedlicher Richtungen bestmöglich vermittelt werden. Ein integrativer Unterricht, der sich an unterschiedliche Lebenswelten orientiert, sei von großer Wichtigkeit. Die Differenzen ermöglichten den Kindern ein fundiertes Wissen und die Erweiterung des Horizonts.

Deutlich wurde neben der Wertschätzung des IRU als Fach, die Rolle bzw. die Relevanz des Lehrers. Die Rolle von bekenntnisgebundenen Lehrern, die ein fundiertes Wissen und authentische Vermittlung über die Lehrinhalte verfügen, ist von entscheidender Bedeutung, da sie für die Kinder eine Vorbildfunktion übernehmen.

Eine ebenso große Rolle spielt neben der Authentizität und der Fachkompetenz der Lehrer die pädagogisch-didaktische Vermittlung der Lehrinhalte, damit ein subjektorientiertes Lernen ermöglicht werden kann. Das Meinungsbild zeigt aber auch auf, dass ein bekenntnisorientierter Unterricht nicht als unbedingt notwendig gesehen wird. Vielmehr gilt eine fachgerecht-didaktische, qualitative und authentische Vermittlung der Lerninhalte, welche durch muslimische Lehrer vermittelt wird, als notwendig. In diesem Sinne seien Lehrer nicht nur Wissensvermittler, sondern auch gleichzeitig Pädagogen, die dabei helfen, die persönlichen Wünsche und Stärken zu entdecken und zu entfalten. 

Die Lehrerlaubnis (Iğāza) und die Kriterien der Einstellungspraxis: Partnerschaftliche Kooperation auf Augenhöhe

Deutlich wurde die Pointierung der Zusammenarbeit mit der staatlichen Verwaltung und den Verbänden für die Zertifizierung der Lehrkräfte für den Islamischen Religionsunterricht. Für die Professionalisierung der Lehrer stellt eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit den muslimischen Dachverbänden und staatlichen Institutionen einen wechselseitigen Nutzen dar. Eine kritische Haltung lässt sich in Bezug auf den Anspruch einer alleinigen staatlichen Kontrolle ableiten. Diese würde nämlich dazu führen, dass eine gegenseitige Transparenz und damit auch ein wechselseitiges Vertrauen nicht gewährleistet werden können.

Dabei wurde die enge Zusammenarbeit mit staatlichen Verwaltungen und Verbänden zur Zertifizierung von Lehrkräften für den Islamischen Religionsunterricht deutlich betont. Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen muslimischen Dachverbänden und staatlichen Institutionen ist entscheidend für die Professionalisierung der Lehrkräfte.

Im Rahmen der Studie kristallisierte sich ein Deutungsmuster als besonders relevant heraus: Sowohl eine kritische Haltung gegenüber dem ausschließlichen Anspruch staatlicher Kontrolle als auch gegenüber dem alleinigen Vertretungsanspruch der Dachverbände wurde als potenzielle Ursache für eine Behinderung der gegenseitigen Transparenz und des Vertrauens identifiziert.


Team

Leitung

Tarek Badawia

Prof. Dr. Tarek Badawia

Leitung
  • Telefon: +49 9131 85-20496
  • E-Mail: tarek.badawia@fau.de

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Fatma Aydinli

Fatma Aydinli

wissenschaftliche Mitarbeiterin

Wissenschaftliche Hilfskraft

Elif Göksu

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