Isolierte Ditib kündigt Neustart an: Jörn Thielmann in den Aachener Nachrichten

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Foto: dpa/Rainer Jensen (Quelle: Aachener Nachrichten)

Im Artikel „Skepsis und warnende Worte: Isolierte Ditib kündigt Neustart an“, der am 11.Januar in den Aachener Nachrichten erschien, äußert sich Jörn Thielmann, Geschäftsführer des Erlanger Zentrums für Islam und Recht in Europa, zum angestrebten Neustart der umstrittene Ditib als größte Islam-Organisation in Deutschland.

Es habe sich bei der Ditib wohl die Einsicht durchgesetzt, dass sie sich bewegen müsse, weil es mit ihrer früher mal privilegierten Position längst vorbei sei, so Thielmann. Auch bei anderen Islamverbänden ende offenbar die Geduld mit der Ditib. Wenn es dem Ditib-Zentralverband ernst sei mit einem Aufbruch, müsse er die Satzungen auf allen Ebenen ändern. In diesen seien Zugriffs- und Kontrollmöglichkeit durch Diyanet und türkische Regierung fest verankert. Mit einer Erklärung und der Wahl eines Vorstands sei noch kein Schritt für einen Neuanfang getan. Sogar das Gegenteil einer Loslösung von Ankara deute sich an.

Denn ein Ergebnis der jüngsten Kölner Islamkonferenz ist die Gründung eines Gremiums bei der Diyanet, das nun alle zwei Jahre ein Treffen der europäischen Muslime organisiert. Die Diyanet versuche, über die Ditib in Köln gesamteuropäisch ein Bein auf den Boden zu bekommen, möglichst auch bei nicht-türkischen Muslimen, so Thielmann. Die Kölner Konferenz spricht sich einem Abschlusspapier zudem gegen eine Moscheesteuer aus und wendet sich gegen einen „deutschen Islam“ und einen „europäischen Islam“.