Islam in Bayern – erste Ergebnisse zum Forschungsprojekt

Mathias Rohe am Rednerpult bei der Vorstellung der ersten Ergebnisse
Bild: Bayerische Akademie der Wissenschaften

Vor der Podiumsdiskussion „Vom Klassenzimmer in den Dschihad“ am 10. Juni 2016 stellte die Forschergruppe um Mathias Rohe erste Ergebnisse des Forschungsprojekts „Islam in Bayern“ im Wassersaal der Erlanger Orangerie vor. Nach den Anschlägen auf das französische Satire-Magazin „Charlie Hebdo“ im Januar 2015 hat das bayerische Kultusministerium ein Forschungsprojekt angestoßen, das die Lebensrealität bayerischer Muslime untersuchen soll. Bis 2018 wird geforscht, wie Muslime in Bayern integriert sind, aber auch welche Schwierigkeiten es gibt. In einem Radiobeitrag des BR kommen u.a. Mathias Rohe und Mahmoud Jaraba zu Wort.

Dabei wurde deutlich, dass es „den“ Islam in Deutschland nicht gibt. Im Gegenteil: Das muslimische Leben ist vielfältig. In Bayern leben nach Schätzung des Erlanger Islamwissenschaftlers Mathias Rohe, der die Adhoc-Arbeitsgruppe zum Islam in Bayern leitet, mehrere hunderttausend Muslime. Genaue Zahlen liegen der Arbeitsgruppe derzeit noch nicht vor. Ein Großteil der Muslime, davon geht Rohe jedoch aus, sind integriert.

Noch sind die Forscher in Erlangen mit ihrer Arbeit ganz am Anfang. In den kommenden Jahren soll die Integration von Flüchtlingen erforscht werden, ebenso wie die Rolle der Frauen in den muslimischen Gemeinden in Bayern. In den Fokus der Forscher rücken aber auch Parallelstrukturen und eine mögliche Paralleljustiz in Bayern. 2018 soll sich dann die Situation der Muslime in Bayern zu einem Gesamtbild zusammenfügen. Dann legen Rohe und sein Team dem Kultusministerium auch Handlungsempfehlungen vor.