Hüseyin Çiçek über das Verhältnis zwischen der NATO und der Türkei. Ein Gastkommentar im Wiener Standard

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Quelle: ErikaWittlieb / Pixabay

Anlässlich des NATO-Gipfels in London kommentiert Hüseyin Çiçek, assoziiertes EZIRE-Mitglied und Politologe, das angespannte Verhältnis zwischen der Türkei und den anderen NATO-Mitgliedern im Wiener Standard vom 5. Dezember.

Laut Çiçek sei es das Hauptanliegen des türkischen Staatspräsidenten Erdogan auf dem Gipfeltreffen seine Machtpolitik in Szene zu setzen. Die Interessen der Türkei und der anderen NATO-Mitgliedstaaten seien besonders in Bezug auf Syrien kaum vereinbar. Während Erdoğan an der türkisch-syrischen Grenze für den Rückzug der kurdischen YPG kämpfe, wobei auch dschihadistische Milizen zum Einsatz kämen, genieße die YPG bei anderen Mitgliedstaaten Sympathien.

Da Erdoğan um die geringe Unterstützung seiner Interessen seitens der NATO wisse, suche er militärische Unterstützung bei Russland. Trotz dieser militärischen und politischen Alleingänge zeigten die NATO-Mitglieder der Türkei jedoch nur zögerlich Grenzen auf und selbst die angedrohten US-Sanktionen blieben aus. Vor diesem Hintergrund sei es zu erwarten, dass sich die Gräben innerhalb der NATO weiter vertiefen.