Prof. Dr. Rohe im Interview: Politischer Islam, Traditionalistische Muslim*innen und gegenseitiges Verstehen

Muslime beten in einer Moschee.

Was ist Politischer Islam? Wie unterscheidet er sich von traditionalistischen Muslim*innen? Welchen Einfluss haben diese Ideologien auf muslimische Communities, wie ist das Zusammenleben mit unterschiedlichen Auffassungen und wie kann für mehr Verständnis gesorgt werden?

Prof. Dr. Mathias Rohe im Interview für das Magazin FAU-Alexander.

Rohe ist Rechts- wie Islamwissenschaftler. Er ist unter anderem Mitglied im Expert*innenkreis Muslimfeindlichkeit und Teil der Dokumentationsstelle Politischer Islam. Hier bringt er seine rechtliche, sowie seine kulturwissenschaftliche Expertise ein. Im Interview erklärt er den Leser*innen zum Beispiel den Begriff Politischer Islam, der jedoch noch nicht ganz klar definiert und deswegen noch kontrovers diskutiert werde, wie Rohe klarstellt. Für ihn handele es sich bei dem Begriff um „eine religiöse Ideologie, die einen politischen Herrschaftsanspruch für sich reklamiert“ (Rohe, 2021). Der Politische Islam erzeuge also sozialen Druck. Genau hierin liege der Unterschied zu Traditionalistischen Muslim*innen, denn es sei zulässig einen Lebensstil wie zum Beispiel ein patriarchalisches Geschlechterbild zu leben – solange dieser Lebensstil anderen nicht aufgezwungen werde. Im Interview spricht Rohe über den Einfluss eben genannter Ideologien auf muslimische Communities, die Scharia und das Unbehagen, das sie bei vielen Nichtmuslim*innen auslöse und unterschiedliche Weisen den Glauben auszuleben. Zum Schluss spricht er über die Frage nach mehr Verständnis untereinander. Rohe betont, dass je mehr die Menschen einander begegneten und kennenlernten die Spannungen untereinander abnehmen und es zu einem Zusammenrücken kommen könne. Klar sei, dass Zusammenleben und Kennenlernen dabei nicht alle Konflikte lösen könne, dadurch jedoch gegenseitige Akzeptanz erzeugt würde. Was es dazu braucht? Selbstreflexion auf allen Seiten und ein fairer Umgang miteinander, antwortet Rohe.

 

Das Interview ist in voller Länge hier nachzulesen.