EZIRE heißt neue Kolleg:innen willkommen

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Mit großer Freude dürfen wir Katja Thörner, Dominik Müller und Jan-Peter Hartung als neue Kolleg:innen am Erlanger Zentrum für Islam und Recht in Europa (EZIRE) begrüßen.

 

Die promovierte Philosophin Katja Thörner ist seit 2017 an der FAU tätig. Am Lehrstuhl für Orientalische Philologie und Islamwissenschaft hat sie mitgewirkt, aus der Forschungsstelle „Key Concepts in Interreligious Dialogue: Judaism, Christianity and Islam KCID“ das Bayerische Forschungszentrum für Interreligiöse Diskurse BaFID zu entwickeln, welches sie bis November 2021 als wissenschaftliche Geschäftsführerin mitgeleitet hat. Von 2012 bis 2017 war sie Referentin für „Dialog zwischen den Weltreligionen und Weltanschauungen“ der Eugen-Biser-Stiftung, mit der das EZIRE im Rahmen des Projekts „Islamberatung in Bayern“ eng zusammen­arbeitet.
Ihr Studium der Philosophie und Germanistik schloß sie – nach Stationen in Trier und Würzburg – an der Humboldt-Universität in Berlin ab. Im Anschluß war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Assistentin am Lehrstuhl für Systematische Theologie an der LMU München tätig. Promoviert wurde Frau Thörner 2010 an der Hochschule für Philosophie München mit einer Arbeit zu „William James‘ Konzept eines vernünftigen Glaubens auf der Basis religiöser Erfahrung“. Im Rahmen einer vertieften Kooperation zwischen BaFID und EZIRE wird Katja Thörner Diskurse und Praktiken muslimisch-jüdischer Beziehungen in Deutschland erforschen. Hier kann sie an langjährige Arbeiten von EZIRE-Kollegin Gerdien Jonker anschließen und das multidisziplinäre EZIRE-Team mit ihren Kompetenzen in der Religionsphilosophie und im Interreligiösen Dialog substantiell verstärken, aber auch von der vielfältigen sozialwissenschaftlichen Expertise am EZIRE profitieren.

Dominik Müller studierte Ethnologie, Islamwissenschaft und Politikwissenschaft an den Universitäten Basel und Zürich und war bereits seit Anfang des Jahres assoziiertes Mitglied am EZIRE. Seit 2013 forscht und lehrt Dominik Müller am Institut für Sozialanthropologie und Empirische Kulturwissenschaft der Universität Zürich. Zwischenzeitlich war er unter anderem wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), Gastwissenschaftler an der Bilgi Universität in Istanbul sowie Lehrbeauftragter am Schweizerischen Zentrum für Islam und Gesellschaft an der Universität Freiburg i.Ü..
Durch mehrmonatige Aufenthalte in Zentralasien, der Ukraine, der Türkei sowie im Rahmen seines Dissertationsprojektes in der Schweiz sammelte Dominik Müller reichlich Erfahrung in der ethnologischen Feldforschung. In seiner Dissertation setzte er sich mit der Weitergabe von religiösem Wissen im Alltag und der Aushandlung islamischer Autorität auseinander. Sein Post-Doc-Projekt am EZIRE wird darauf aufbauen und mit einer diachronen und transnationalen Studie auf Transformationsprozesse in muslimischen Organisationen fokussieren.

Fragen (religiöser) Autorität gehören auch zu Jan-Peter Hartungs breit gefächertem Forschungsfeld. Darüber hinaus beschäftigt sich der habilitierte Islamwissenschaftler mit islamischer Geistes‑ und Religionsgeschichte insbesondere im persisch‑geprägten Kulturraum. Im Sommer 2022 wird das Buch zu seiner diskursanalytischen Untersuchung der Kulturgeschichte von islamischem Aktivismus im “Paschtunischen Grenzland” von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart bei Cambridge University Press erscheinen. Daran wird sich das derzeit in der Vorbereitung befindliche Forschungsprojekt „Von Norm zu Praxis: Eine Untersuchung des religiösen Universums der Taliban“ anschließen. Anknüpfungspunkte für seine zukünftige Arbeit am EZIRE liegen ferner in seiner Forschung zu sozio-religiösen und politischen Strukturen in alpinen Grenzregionen. Am EZIRE fand dazu vom 7. bis 9. Oktober 2019 bereits ein von der DFG geförderter internationaler Workshop statt. Hierzu arbeitet Jan-Peter Hartung gemeinsam mit Jörn Thielmann an der Entwicklung eines Verbundprojektes zu Religiositäten in alpinen Grenzregionen.
Jan-Peter Hartung absolvierte ein Magisterstudium der Indologie, Philosophie und Zentralasienwissenschaften an der Universität Leipzig, ehe er am Max‑Weber‑Kolleg der Universität Erfurt promovierte. Nach Lehrtätigkeiten in Erfurt, Bonn und Bochum zog es ihn nach Großbritannien, wo er über zehn Jahre Reader an der SOAS war und Lehraufträge sowohl am Institute of Ismaili Studies in London als auch an der University of York innehatte. Zwischen 2017 und 2021 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im ERC‑geförderten Forschungsprojekt „Private Pieties, Mundane Islam and New Forms of Muslim Religiosity: Impact on Contemporary Social and Political Dynamics” am Institut für Ethnologie der Georg‑August‑Universität Göttingen.